Streicher danken musikalisch
Die Streicher des NOK bedankten sich mit einem Konzert für die Bereitstellung eines Probenraumes durch die evangelische Gemeinde.
Von Harald Konopatzki - Oberhöchstadt. Was tut man nicht alles für die Musik? Für die Streicher des Neuen Orchesters Kronberg (NOK) beginnt jede Probe in der evangelischen Kindertagesstätte Anderland mit einem für die Zunft unüblichen Ritual. "Vor dem Stimmen der Instrumente heißt es erstmal: Schuhe aus", erklärte Interims-Leiter Bernhard Zosel den rund 50 Zuhörern in der evangelischen Kirche Oberhöchstadt. Denn die Musiker treffen sich im Gymnastikraum des Anderland - "in einer Atmosphäre irgendwo zwischen Moschee und Hallenbad", wie Zosel augenzwinkernd anmerkte.
Das Orchester ist aber trotzdem dankbar, dort proben zu dürfen, und zeigte diese Dankbarkeit mit einem Benefizkonzert in der Kirche, dessen Erlös der Kindertagesstätte zukommt.
Im Mittelpunkt standen dabei vor allem Komponisten, die schon in jungen Jahren beeindruckten. "Damit wollen wir den Bogen zu den Kindern schlagen, die wir mit dem Konzert unterstützen wollen", betonte Zosel.
Der bekannteste Jungkomponist durfte natürlich nicht fehlen. Mit der 3. Sinfonie aus den Salzburger Sinfonien für Streicher bekam Wunderknabe Wolfgang Amadeus Mozart einen prominenten Platz in der Mitte des Programms zugewiesen. 16 Jahre war er alt, als er das abwechslungsreiche und fließend verschnörkelte Stück schuf, das die Streicher zum Besten gaben. Doch es geht noch jünger. Für seine "Simple Symphony" verwendete Benjamin Britten Motive, die er schon vor seinem 10. Geburtstag entworfen hatte. Aus diesem Werk spielte das NOK das "Playful Pizzicato", bei dem die Streichinstrumente ohne Bögen gespielt wurden.
Nur durch Zupfen ließen die Musiker das "schwierige und anspruchsvolle Stück" (Zosel) erklingen - eine Mischung aus irischem Folk, alpinen Zither-Klängen und osteuropäischer Puszta-Romantik.
Breitgefächert ist auch das musikalische Schaffen von Karl Jenkins. So komponierte der 64-Jährige 2008 ein Requiem, bekannt wurde er aber vor allem durch Werbe-Melodien. Der Teil aus der Suite Palladio ist - hört man ihn - jedem ein Begriff. Ursprünglich für eine Diamanten-Werbung gedacht, hat das Stück mittlerweile Einzug in die anspruchsvollsten Häuser gehalten.
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Die Streicher des NOK bedankten sich mit einem Konzert für die Bereitstellung eines Probenraumes durch die evangelische Gemeinde.
Von Harald Konopatzki - Oberhöchstadt. Was tut man nicht alles für die Musik? Für die Streicher des Neuen Orchesters Kronberg (NOK) beginnt jede Probe in der evangelischen Kindertagesstätte Anderland mit einem für die Zunft unüblichen Ritual. "Vor dem Stimmen der Instrumente heißt es erstmal: Schuhe aus", erklärte Interims-Leiter Bernhard Zosel den rund 50 Zuhörern in der evangelischen Kirche Oberhöchstadt. Denn die Musiker treffen sich im Gymnastikraum des Anderland - "in einer Atmosphäre irgendwo zwischen Moschee und Hallenbad", wie Zosel augenzwinkernd anmerkte.
Das Orchester ist aber trotzdem dankbar, dort proben zu dürfen, und zeigte diese Dankbarkeit mit einem Benefizkonzert in der Kirche, dessen Erlös der Kindertagesstätte zukommt.
Im Mittelpunkt standen dabei vor allem Komponisten, die schon in jungen Jahren beeindruckten. "Damit wollen wir den Bogen zu den Kindern schlagen, die wir mit dem Konzert unterstützen wollen", betonte Zosel.
Der bekannteste Jungkomponist durfte natürlich nicht fehlen. Mit der 3. Sinfonie aus den Salzburger Sinfonien für Streicher bekam Wunderknabe Wolfgang Amadeus Mozart einen prominenten Platz in der Mitte des Programms zugewiesen. 16 Jahre war er alt, als er das abwechslungsreiche und fließend verschnörkelte Stück schuf, das die Streicher zum Besten gaben. Doch es geht noch jünger. Für seine "Simple Symphony" verwendete Benjamin Britten Motive, die er schon vor seinem 10. Geburtstag entworfen hatte. Aus diesem Werk spielte das NOK das "Playful Pizzicato", bei dem die Streichinstrumente ohne Bögen gespielt wurden.
Nur durch Zupfen ließen die Musiker das "schwierige und anspruchsvolle Stück" (Zosel) erklingen - eine Mischung aus irischem Folk, alpinen Zither-Klängen und osteuropäischer Puszta-Romantik.
Breitgefächert ist auch das musikalische Schaffen von Karl Jenkins. So komponierte der 64-Jährige 2008 ein Requiem, bekannt wurde er aber vor allem durch Werbe-Melodien. Der Teil aus der Suite Palladio ist - hört man ihn - jedem ein Begriff. Ursprünglich für eine Diamanten-Werbung gedacht, hat das Stück mittlerweile Einzug in die anspruchsvollsten Häuser gehalten.
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