Preisträgerin Laura Zarina begeisterte Lions Club-Mitglieder

Kronberg (cg) - Es war natürlich klar, dass Reden gehalten werden mussten an diesem Abend. Erst Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten Dr. Meisemann, dann noch einmal durch den Schirmherr der Veranstaltung Landrat Ulrich Krebs und schließlich noch ein kurzer musikwissenschaftlicher Exkurs über die erste Hälfte des Programms, Händels A-Dur Chaconne und Haydns Symphonie "Maria Theresia", von dem künstlerischen Leiter des Abends Karl Christoph Neumann.

Der Lions-Club Kronberg hatte gemeinsam mit dem Lions Club Hochtaunus und dem Leo Club Kronberg am Sonntag Abend in der Kronberger Stadthalle zu einem Benefizkonzert zugunsten der Oberurseler Werkstätten für Behinderte eingeladen. (Der Kronberger Bote berichtete in seiner letzten Ausgabe ausführlich über die Arbeit des Clubs.) Ein Konzert also, das nicht nur Kunstgenuss, sondern auch soziales Engagement gemäß seiner Losung "We nerve" in das thematisches Zentrum stellte. Und doch sollte es spätestens, als die diesjährige Preisträgerin des vom Lions Club ausgelobten Musikwettbewerbs, die lettische Violinistin Laura Zarina die Bühne betrat, nur noch um die Musik gehen.

Karl Christoph Neumann und sein Neues Orchester Kronberg ließen der 21-jährigen Künstlerin in Mozarts D-Dur Violinkonzert viel Spielraum für ihre Interpretation, die von schlichter Anmut, aber auch virtuoser Finesse geprägt war. Und auch die vom Hessischen Rundfunk entliehenen Hörner hatten sich bis dahin warm gespielt und ergänzten den runden Orchesterklang. Zarinas Fähigkeit zu introvertiertem Spiel einerseits und gewinnendem Kontakt zu ihren Zuhörern andererseits, wurde mit begeistertem Applaus aufgenommen. Der angetretene Laudator traf danach die richtige Entscheidung, auf seine Rede zu verzichten, da die zu Lobende durch ihr Spiel schon für sich selbst gesprochen hatte. Der Höhepunkt des Konzertes jedoch stand nicht im Programm, und das war die Zugabe. Händels Chaconne hatte den Anfang des Konzertes gebildet, Bachs Chaconne, dieser monumentale Satz aus der zweiten Partita d-moll fur Violine solo setzte nun den Schlusspunkt.

Dieses Stück, von Geigern geliebt und gefürchtet, wurde hier zu Laura Zarinas Visitenkarte und machte deutlich, dass Musik da beginnt, wo Sprache aufhört und auch so etwas wie die an diesem Abend öfter zitierte "Offenbarung" mit sich bringen kann. Die junge Künstlerin wurde vom restlos begeisterten Publikum mit standing ovations für ihre Leistung gewürdigt.

zurück